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Die vier verschiedenen Arten von Schmerz – Ein Überblick für unsere Patienten

Schmerz ist ein häufiges Thema in der Physiotherapie und hat viele Gesichter. Jeder von uns hat ihn schon einmal erlebt, doch nicht immer ist uns bewusst, dass es vier verschiedene Arten von Schmerz gibt, die jeweils unterschiedliche Ursachen und Mechanismen haben. In diesem Blogartikel möchten wir die vier Hauptarten von Schmerz näher beleuchten. Zudem erklären wir, wie die Internationale Vereinigung für Schmerzforschung (IASP) Schmerz definiert und warum diese Unterscheidungen so wichtig für die Behandlung sind.

1. Nozizeptiver Schmerz – Der klassische „körperliche“ Schmerz

Nozizeptiver Schmerz ist die häufigste Form von Schmerz, die wir erleben, und tritt auf, wenn Gewebe im Körper beschädigt oder entzündet wird. Es handelt sich um einen Schutzmechanismus, der den Körper warnt, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Ein typisches Beispiel ist der Schmerz, den man nach einer Verletzung wie einem verstauchten Knöchel oder einem Schnitt erleidet.

Dieser Schmerz entsteht, wenn spezialisierte Schmerzrezeptoren (sogenannte Nozizeptoren) im Körper durch schädliche Reize (z.B. mechanische, thermische oder chemische) aktiviert werden. Der Schmerz ist typischerweise scharf, stechend oder dumpf und lässt sich oft direkt der betroffenen Stelle im Körper zuordnen.

Behandlung in der Physiotherapie: 

Bei nozizeptivem Schmerz konzentrieren sich Physiotherapeuten auf die Schmerzlinderung und die Förderung der Heilung durch gezielte Übungen, Wärmetherapie sowie manuelle Techniken.

2. Referred Pain – Wenn der Schmerz „woanders“ spürbar ist

Referred Pain, oder übertragener Schmerz, bezeichnet das Phänomen, bei dem der Schmerz nicht direkt an der Stelle auftritt, an der die Verletzung oder das Problem lokalisiert ist. Ein typisches Beispiel dafür ist der Schmerz, der bei einem Herzinfarkt oft in den linken Arm oder in den Kiefer ausstrahlt.

Dieser Schmerz tritt auf, weil Nervenbahnen, die von verschiedenen Körperregionen stammen, sich in bestimmten Bereichen des Gehirns überschneiden und dort eine Fehlinterpretation der Schmerzquelle verursachen. Der Schmerz wird daher in einem anderen Bereich des Körpers empfunden als dem, in dem die Ursache tatsächlich liegt.

Behandlung in der Physiotherapie:

Hier ist es wichtig, die zugrunde liegende Ursache des Schmerzes zu erkennen und die betroffenen Körperregionen gezielt zu behandeln, um eine korrekte Schmerzlinderung zu erzielen. Hier machen wir eine gründliche Anamnese und untersuchen dich, um die Ursache deines Problems zu finden.

3. Neuropathischer Schmerz – Schmerz durch Nervenverletzungen

Neuropathischer Schmerz tritt auf, wenn das Nervensystem selbst beschädigt oder erkrankt ist. Dies kann durch Erkrankungen wie Diabetes, Bandscheibenvorfälle oder Nervenschäden nach einem Unfall verursacht werden. Am häufigsten tritt dieser Schmerz aber bei Bewegungsmangel auf, da Nerven zuerst „genervt“ reagieren, wenn ein Körperteil nicht gut genug durchblutet ist. Der Schmerz wird oft als brennend, stechend oder elektrisierend beschrieben und kann sehr intensiv sein.

Dieser Schmerz entsteht durch eine Fehlfunktion im Nervensystem, wodurch Schmerzsignale ohne äußeren Reiz an das Gehirn gesendet werden. Zu den häufigen Symptomen gehören Taubheit, Kribbeln oder auch Schmerzen, die ohne ersichtlichen Grund auftreten.

Behandlung in der Physiotherapie:

Bei neuropathischem Schmerz ist eine Kombination aus physiotherapeutischen Maßnahmen, wie gezielten Übungen- sogenannten Nervenmobilisationen, Wärmetherapie und gegebenenfalls einer Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen (z. B. Neurologen), von großer Bedeutung, um eine Verbesserung der Symptome zu erzielen.

4. Zentrale Sensibilisierung – Überempfindlichkeit des Nervensystems

Zentrale Sensibilisierung ist ein Prozess, bei dem das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) überempfindlich auf Schmerzsignale reagiert. Dies kann nach einer akuten Verletzung oder Entzündung auftreten, führt aber dazu, dass auch Reize, die normalerweise nicht schmerzhaft sind, als schmerzhaft empfunden werden.

Es handelt sich also um eine Art „Schmerzgedächtnis“ des Nervensystems. Menschen mit zentraler Sensibilisierung empfinden Schmerz oft stärker und langanhaltender, selbst wenn die ursprüngliche Verletzung schon längst verheilt ist. Fibromyalgie ist ein Beispiel für eine Erkrankung, bei der diese Form von Schmerz eine Rolle spielt.

Behandlung in der Physiotherapie: 

Hier steht die Schmerzbewältigung im Mittelpunkt. Techniken wie sanfte Dehnübungen, Achtsamkeitstraining, psychologische Unterstützung und das Erlernen von Schmerzmanagement-Strategien können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und die Überempfindlichkeit zu reduzieren.

Schmerzdefinition der IASP – Was ist Schmerz?

Die Internationale Vereinigung für Schmerzforschung (IASP) definiert Schmerz als „ein unangenehmes Sinnes- und emotionale Erlebnis, das mit tatsächlicher oder potenzieller Gewebeschädigung verbunden ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.“ Diese Definition macht deutlich, dass Schmerz nicht nur ein körperliches, sondern auch ein emotionales Erlebnis ist. Es ist also mehr als nur ein Symptom einer körperlichen Verletzung – Schmerz betrifft auch unser Wohlbefinden und kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen.

Wichtig: Schmerz ist nichts Schlechtes, sondern eine überlebenswichitges Gefahrenwarnsystem, das nicht den Grad der Schädigung misst, sondern, wie sehr der Körper die eigene Gesundheit bedroht sieht.

Fazit – Der individuelle Umgang mit Schmerz

Schmerz ist ein komplexes und vielschichtiges Phänomen, das individuell sehr unterschiedlich erlebt wird. Das Verständnis der verschiedenen Schmerzarten – nozizeptiver Schmerz, referred pain, neuropathischer Schmerz und zentrale Sensibilisierung – ist für die richtige Diagnose und Behandlung unerlässlich. In der Physiotherapie setzen wir auf individuell angepasste Therapieansätze, die auf die jeweilige Schmerzart und deren Ursprung abgestimmt sind, um eine bestmögliche Schmerzlinderung und -bewältigung zu erreichen.

Wenn du Schmerzen hast, die du nicht einordnen kannst, oder wenn deine Schmerzen länger anhalten, zögere nicht, uns zu kontaktieren. Unsere Vision ist es, dass wir gemeinsam deine Gesundheitsziele erreichen. Vereinbare deinen Termin jetzt.

Quellen:

https://www.iasp-pain.org/ (zuletzt aufgerufen 20.03.2025)

Ruth L Chimenti, Laura A Frey-Law, Kathleen A Sluka, A Mechanism-Based Approach to Physical Therapist Management of Pain, Physical Therapy, Volume 98, Issue 5, May 2018, Pages 302–314, https://doi.org/10.1093/ptj/pzy030

Yam, Mun Fei, et al. "General pathways of pain sensation and the major neurotransmitters involved in pain regulation." International journal of molecular sciences 19.8 (2018): 2164.

 

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